NDMK-21
Nähe trotz Distanz mit den Mitteln der Kunst 2021
Kunstwoche 15.-22. August 2021
mit Aufbau, Workshop und Präsentationswochenende
Der Verein Kunst- und Kulturprojekt Rothachtal e.V. organisiert ein Hochfest der Kunst und schafft einen positiven Ausblick für den Sommer 2021.
Als Brückenbauer für grenzüberschreitende Projekte ist unser Verein bekannt. Sein Sitz ist das Rothachtal, das Grenze und Verbindung zweier Orte, Regionen und Länder ist.
Mit dem Kunstprojekt Bindestrich hat der Verein 2010 die Allgäuer Grenzgemeinde Scheidegg Scheffau und die Vorarlberger Nachbarn in Sulzberg Thal mit hochkarätigen künstlerischen Aktionen verbunden und für nachhaltige persönliche und kulturelle Verbindungen gesorgt.
Kein Jubiläum, aber ein Aufnehmen dieses Anliegens, wurde vom Verein für den Sommer 2021 geplant. Der Arbeitstitel Nähe trotz Distanz mit den Mitteln der Kunst „NDMK“ gibt dieser herausfordernden Zeit Perspektive und setzt Lichtpunkte und Ausblicke an Stelle von Ohnmacht und Schwere. Stephanie Roos-Zech, Projektkoordinatorin 2010 und 2021 beschreibt das Projekt wie folgt. „Wir möchten neue Nahtstellen schaffen und sind uns sicher, dass hinterher etwas bleibt, das trägt!“
Geplant sind drei Projektteile, die dazu einladen das Rothachtal als Platz für Workshops, Ausstellungen, Kunstweg und das Klangband mitwirkend oder betrachtend zu erleben. Alle Projekteteile setzen keine Vorkenntnisse voraus und sind für alle Menschen gedacht, die Freude daran haben dabei zu sein.
Workshops
Sommeratelier mit Otto Zech mit anschließender Präsentation.
Seit 5 Jahren organisiert Zech den „Bindestrich“ - Sommerworkshop in der Dorfhalle Scheffau. Dieser wurde bislang vorwiegend von Kindern, aber auch von Erwachsenen angenommen und ist ein Sommerhighlight für alle Beteiligten. Otto Zech möchte 2021 den Workshop mit einer Ausstellung beenden, die Besuchern die Möglichkeit gibt, die Schaffensprozesse zu betrachten. Die Präsentation soll an einem dafür ungewöhnlichen Ort stattfinden, den er mit den Teilnehmenden gestalten wird.
Otto Zech arbeitet als Künstler und Pädagoge in Wuppertal. Er ist bundesweit bekannt für seine Projektarbeiten im sozialen Raum mit sogenannten „Randgruppen“. 2010 war er zusammen mit Jörg Oswald künstlerischer Leiter des Kunstprojektes „Bindestrich“.
Bildtext: Interaktive Kunstprojekte machen deutlich, wie Kultur in und zwischen Menschen entsteht, wenn dem Fremden und Neuen Raum und Zeit gegeben wird. Während der reine Selbsbezug in der konventionellen Welt meist Leere erzeugt.
Zitat Prof. Dr. Peter Rödler
Bewegungsatelier mit Claudia Speißer
Workshop mit Claudia Speißer Bewegungs- und Performancekünstlerin, Pantomimin. Dieser Workshop eröffnet einen Raum, in dem wir zusammen forschen wie wir trotz Distanz gemeinsam in Begegnung kommen können. Elemente aus dem Körpertheater, Performance und der Improvisation werden unsere künstlerische Reise inspirieren. Durch das Spiel mit Nähe und Distanz loten wir aus wie Zwischenräume entstehen und wie sie auf uns wirken. Wir lernen etwas über unsere eigenen Grenzen und die der Anderen und werden staunen, was für „neue“ Räume in der gemeinsamen Gestaltung entstehen. Wir werden uns bewegen, gehen, stehen, spüren, alleine und in der Gruppe improvisieren.
Claudia Speißer lebt und arbeitet im Allgäu. Unter ihrer Leitung entstand beim letzten „Bindestrich“ Projekteine Körpertheaterperformance, die den „Begegnungsraum“ an der Ecklismühle mit inklusivem Leben füllte.
Dies ist möglich unter Einhaltung der zu dem Zeitpunkt geltenden Hygiene- und Abstandsregeln, „3G-Regel“.
Bitte bequeme Kleidung und etwas zum Trinken mitbringen.
Kunstweg (20.08. - verlängert bis 03.10.21)
Über die Grenzen der Rothach hinweg gibt es einen ca. 3 km langen Kunstweg
Der 3km lange Kunstweg durchzieht die beiden Grenzgemeinden und nimmt landschaftstypische, charakterprägende Merkmale auf - Wasser, Wiesen, Stadel und Grenzhäuschen. 10 KünstlerInnen werden den Arbeitstitel konzeptionell in Objekte, Raum- und Interaktions- flächen umsetzen. Je nach pandemischer Lage können die KünstlerInnen Menschen in ihr Schaffen einbeziehen und Aktionen anbieten. Als transnationales Projekt ist es geprägt von Künstle- rInnen aus beiden Ländern. Hierzu gehören Max Schmelcher, Otto Zech, Jörg Oswald, Peter Rödler, Ruben Pfanner, Rainer Düvell, Claudia Speißer in Verbindung mit der Lebenshilfe Lindenberg sowie Albrecht Zauner und Marbod Fritsch aus Vorarlberg und dem aus Wildon stammenden Wolfgang Hoffelner.
20.08. - 19.09.21, Kunstweg zwischen Thal und Scheffau
Klangband
Diese Aktion war der aktive Höhepunkt des Präsentationswochenendes.
Unter der Leitung von Jörg Oswald und Burkard Wehner wurde diese Aktion in Workshops vorbereitet und kam am 21.8.2021 zur Aufführung. 96 KlangläuferInnen teilten sich in zwei Gruppen, die jeweils in den Ortskernen starteten.
Sie spielten ein Instrument, das aus einer tragbaren Orgelpfeife bestand. Mit Abstand wurden die Personen „eingetaktet“, und es wuchs nach und nach das Klangband wie eine Klangwelle durch das Rothachtal. Auf dem Weg waren die KlangläuferInnen Sender und Empfänger. Sie kommunizierten durch Klang untereinander und mit der Umgebung. Der Knoten und das Ziel lag an der Ecklismühle. Angelehnt war die Aktion an die Verwendung des Alphorns. Sie nutzte den Klang als Distanz überwindendes Medium zur Kommunikation. An der Grenze trafen sich die LäuferInnen für ein musikalisches Finale. Der Höhepunkt war dann ein konzertantes Gesamtwerk mit Vokalimprovisation und Orgelklängen.
Samstag 21.08.21, 18 Uhr Scheffau / Thal und Ecklismühle
Unterstützt wird das Projekt vom Fond Soziokultur e.V. aus Mitteln des BKM-Programms NEUSTART KULTUR.
Projektkoordination
Stephanie Roos-Zech, Thomas Heim, Markus Vögel und Tobias Wirthensohn
Zahlreiche Helfer, Teilnehmer und unser Projektkoordinationsteam sorgen dafür, daß aus schönen Ideen reale Ereignisse entstehen.
Impressionen
Die Kunstwoche ist gestartet und wir freuen uns über die fröhliche Beteiligung der TeilnehmerInnen und der MitstreiterInnen und HelferInnen - Vielen Dank und wir sind gespannt was diese Woche noch so entsteht.
Ein großes Dankeschön an die Haselnussstabsammler
Die Orgelpfeifen werden auf Haselnussstäbe gesteckt - damit lässt sich wie mit einem Wanderstab laufen und die Klangläufer können sich auf das Musizieren konzentrieren. Damit wir genug Stäbe haben ist unser Team vor Ort am Wochende losgezogen um die ersten Stäbe zu sammeln. Wir danken den fleißigen Helfern Hannah, Senta, Thaddäus und Gabriel.
„Klangband“ - Testlauf in Berlin
Es wird hörbar das Klangband und zwar in Berlin. Burkard Wehner und Jörg Oswald testeten die ersten mobilen Orgelpfeifen unter realen Bedingungen im Laufen und draußen in der freien Stadtnatur Berlin's.
Die Orgelpfeifen lassen sich mit Atemluft oder mit einer Pumpe und einer Art Dudelsack spielen. Das Luftreservoir erlaubt es auch lange anhaltende Töne zu spielen.
Wer Lust und Zeit hat mitzumachen ist herzlich eingeladen Teil der „Klangband“ Gemeinschaft zu werden. Entweder mit Orgelpfeife, Orgelpfeife + Gesang oder nur mit Gesang - wir freuen uns über alle Anmeldungen!